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Eine verwandte Seele
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Tacitus
Mann
28
Deutschland
Schleswig-Holstein
- Lesen, Schreiben
- Malen, Zeichnen
Selbständig
Gesucht:
Frau
18
35
- Brief
Heute schreibe ich diesen Text mit der ganzen Bitterkeit, die uns das Leben in bestimmten Momenten entgegenwirft. Denn es ist kein Kleines zu sehen wie die Tage an einem vorbeiziehen wie die Jahreszeiten, immer zu tun, immer am rennen ohne jemals an ein Ziel anzukommen, gebraucht zu werden ohne jemals willkommen zu sein bei Anderen oder vielleicht wird es uns auch zur Erfahrung, so wie bei mir wie auch bei dir, wo jeder Ekel und manchmal die Not des Lebens uns ergreift und packt und ausspuckt.
Wo sind echte Menschen in diesem Jammertal namens Leben? Wenn das Geschäft, der Beruf jeden Platz in uns dominiert und besetzt, wenn du beurteilt und verurteilt wirst nach deinem Besitz und deiner Nützlichkeit, aber jene nicht da sind, um dich wieder aufzurichten, es kommen die Zweifler und die Lästerer, aber nie ein Freund wurde je gesehen, hat man von ihm noch nie etwas gehört. Nun soll jeder alleine auf diesem Ozean Welt geboren werden und wer schwimmen kann, der schwimme und wer zu plump ist, gehe unter.
Diese deprimierende Erkenntnis lässt mich zu diesem Klagelied spielen und den Versuch wagen heute noch etwas von dem zu finden, was als Bedingung für die Menschlichkeit gilt. Es ist die Suche nach echten Menschen. Jene, die die tragischen Zeiten durchgehen und so wie ich jemanden suchen, um das Leid, welches wir alle nur heimlich auf unsere Schultern tragen, zu teilen und gemeinsam uns jene Hilfe geben, um dies Leben wieder zumindest ein Stück in jene Bahn zu richten, wie zu den Zeiten als wir schon einmal das Glück sahen doch es uns durch unsere Hände rieselte mit dem Sand der Zeit. Friedrich Hölderlin sagte einst in seinem Hyperion: „Wir sind wie Diamanten im Schacht.“ Wir sind wunderschön und es ist Großes in uns, doch wir werden von niemandem gesehen, wir sind nur Phantom für die einen, ein austauschbares Zahnrädchen oder Schräubchen in diesem Getriebe namens Wirtschaft für die Anderen.
Aus diesem Grunde kann ich nicht über triviales wie Politik schreiben, doch ich will dich sehen und gesehen werden. Schreibe mir von dir über alles, was dich bedrückt, was deine Hoffnungen sind, was dich bewegt, alles von dem, was vom zähen Alltag unterdrückt wird und so hoffe ich, können wir gemeinsam vielleicht etwas des Lebens Freude zurückgewinnen. Ich möchte für dich ein Freund sein, der letzte Wall, der die Strapazen in Schach hält, ein Prometheus und eine verwandte Seele, der das Feuer wieder für dich zurückbringt. Es wäre mir das Prächtigste von dir zu lesen, ob per E-Mail oder Brief.